Nachdem TEAM HATTEN Gespräche mit betroffenen Menschen geführt hatte, haben wir am 21. Mai 2024 Herrn Landrat Dr. Christian Pundt Einwendungen und Forderungen zum geplanten Sandabbau vorgelegt. Die Kreisverwaltung hat uns noch am selben Tag schriftlich zugesagt, diese im Zuge des laufenden Beteiligungsverfahrens zu prüfen und in der Abwägung zu berücksichtigen.

Dieser geplante Sandabbau wird erhebliche Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Menschen über zwanzig Jahre haben. Das Abbauvolumen beläuft sich auf ca. zwei Millionen Kubikmeter Rohstoff und ist damit vier Mal größer als z.B. der Sandabbau Hinterm Holz/Twiestweg (ca. 475 000 Kubikmeter). Insbesondere die prognostizierte Anzahl von bis zu 100 An- und Abfahrten täglich mit LKW und Sattelzügen über die Hatter Landstraße und den Mühlenweg stellen einen erheblichen Eingriff in die bereits stark belastete Verkehrssituation dar.

Im Einzelnen haben wir darum gebeten:

1. Ein unabhängiges Lärm-Prognose Gutachten zu beauftragen,

2. Die Möglichkeit einer Zufahrt zum Sandabbau über eine neue Straße, nördlich des Mühlenweg (auf Höhe Schulweg) zur Hatter Landstraße (L 872) zu prüfen,

2. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 Km/h auf der L 872 herbeizuführen,

3. Eine Tonnenbegrenzung für den LKW-Verkehr in Richtung Sandkrug zu verfügen,

5. Die Bürger der Gemeinde über den Fortgang der Entwicklungen zu unterrichten.

Ausblick: Sind wir optimistisch? Nein. „Ziel sei es, für Kirchhatten die Belastung durch Sandtransporter zu reduzieren.“ (NWZ 11.06.2005) Das damalige Ziel der SPD und CDU mag erreicht worden sein. Aber das Problem wurde einfach nur „weitergereicht“. Der Ansatz des Herrn Axel Brammer (SPD) vor fast 20 Jahren war grundsätzlich richtig, den Sandabbau über die Flächennutzungsplanung zu steuern. Der Fehler lag darin, die Menschen in ihren Wohnhäusern und die Infrastruktur nicht ausreichen zu betrachten. Heute hat das Unternehmen einen Rechtsanspruch, dort Sand abzubauen. Heute bemüht sich auch Herr Brammer, die Fehler zu heilen, aber das dürfte nur schwer gelingen.

Vielleicht kann man in diesen Fehlern auch die Weigerung der Fraktionen im Rat (allen voran SPD, Grüne und CDU) eine Ursache finden, dass sie die Flächen für die Windkraft nicht planen wollen? Die Folgen für die Menschen in der Gemeinde Hatten könnten sogar noch schwerwiegender werden.

 

Hintergrund: Ortsvereine SPD und CDU Hatten – fehlender Mut bei der Flächennutzungsplanung?

 

„Das Maß ist voll“, schimpfte Brammer. „Wenn wir jetzt nichts im Interesse der Kirchhatter Bürger unternehmen, gehen die Sandtransporte in den nächsten 20 Jahren weiter. Es wird sogar noch schlimmer werden“, prophezeite der Sozialdemokrat. Nachdem der Twiestweg nicht zu realisieren ist, schloss sich auch die CDU der Flächennutzungsplan-Taktik an: „Versuchen sollten wir’s. Harpstedt hat’s schließlich auch geschafft“, meinte CDU-Ratsherr Alfred Windeler. (NWZ 18.06.2005)

Siemers erinnert daran, dass es vor etwa acht Jahren schon einmal eine Potenzialstudie zum Thema Sandabbau gegeben habe, die vom damaligen Rat aber lediglich zur Kenntnis genommen worden sei. „Wir haben uns nicht getraut, das umzusetzen. Das war ein Fehler“, so der SPD-Fraktionschef. Analog zur Standortsuche für Windkraftanlagen müsse auch der Sandabbau „beordnet“ werden. Wichtige Kriterien bei der Flächenauswahl seien die Auswirkungen für Umwelt und Verkehr. Ziel sei es, für Kirchhatten die Belastung durch Sandtransporter zu reduzieren. (NWZ 11.06.2005)