Ende April sollte die neue Heizung für die Spothalle an der Grundschule Kirchhatten in Betrieb genommen werden.
TEAM HATTEN hatte beim Bürgermeister am 02.04.2025 schriftlich nachgefragt. Wie sieht es energetisch aus, für die Zukunft gemeindeeigener Gebäude? Wir haben Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst (Q&A)

Kommunale Wärmeplanung – Heizungssysteme in gemeindeeigenen Gebäuden

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Heinisch,

soweit wir unterrichtet sind, haben Sie den Auftrag für eine neue Hybridheizungsanlage für die Sporthalle der Grundschule Kirchhatten vergeben. Uns erreichen Anfragen, wann die Heizung in Betrieb genommen werden wird. Da das Thema auch von Relevanz für den kommenden „Workshop Maßnahmen-Workshop zur kommunalen Wärmeplanung“ ist bitten wir um Beantwortung folgender Fragen vor dem Hintergrund, dass am 28. Januar im Rathaus der „Zwischenbericht Kommunaler Wärmeplan“ vorgestellt worden ist.
Ziel sei es „…Leitplanken der Versorgung und Schwerpunkte des Ausbaus und Umbaus der Infrastruktur zu setzen…“. Als „Mehrwert“ wurden folgende Punkte (Auszug) aufgeführt:

  • „Mehr Transparenz und Planungssicherheit“
  • „Keine kurzfristigen Entscheidungen notwendig“
  • „Gemeinschaftliche Verantwortung: Durch die Planung wird die lokale Wärmeversorgung effizienter, nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Energien – zum Vorteil aller“.

Eine „Bestandsaufnahme & Energiebilanz“, „Potentiale Erneuerbare Energiequellen & Einsparungen“, „Umsetzungsstrategie & Maßnahmenkatalog“ wurden erarbeitet bzw. angekündigt (August 2025).

Der gesamte Heizwärmebedarf der Gemeinde Hatten wurde mit 141 GWH / Jahr beziffert. Die CO2- Emissionen mit rund 34.800 Tonnen pro Jahr.
Es wurde darauf hingewiesen, dass grundsätzlich für jedes Gebäude in der Gemeinde Hatten die Verbrauchswerte vorliegen.

Niedersachsen wird fünf Jahre früher klimaneutral als der Bund. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen des Landes um 75 Prozent verringert werden, bis 2035 um 90 Prozent und im Jahr 2040 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Für den Bereich der Landesverwaltung gilt ein Reduktionspfad von 80 Prozent bis 2030 und Treibhausgasneutralität im Jahr 2035. Das Land ist also Vorbild.

Für das Erreichen der Klimaziele muss sich auch die Gemeinde Hatten Ziele setzen.

Damit möchte ich überleiten auf Energieeinsparungen und Produktionssteigerungen erneuerbarer Energiequellen bei gemeindeeigenen Gebäuden, Konkret:

Die Sporthalle der Grundschule Kirchhatten bekommt eine neue Hybridheizung, die mit Gas und Strom betrieben wird. Das hat der Verwaltungsausschuss kurzfristig (12.03.) beschlossen. Eine Alternative (z.B. Erdwärmepumpe) wurde nicht vorgestellt.

Die Dinglichkeit, schnell für eine funktionierende Heizung zu sorgen, lag auf der Hand. Andererseits wurde diese Entscheidung im Verwaltungsausschuss ohne jegliches Hintergrundwissen getroffen (Energieverbrauch alte Heizung, Lüftung, Strom…- was bieten die eingeholten Angebote an Leistung / Einsparpotenzial?)

Das Thema Nachhaltigkeit wurde folglich nicht mitgedacht, obwohl diese Investition für mehr als 20 Jahre (2045: Niedersachsen Klimaneutral) tragen soll.

Obwohl die neue Heizung überwiegend mit Strom betrieben wird, konnte TEAM HATTEN den gleichzeitigen Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle Kirchhatten nicht durchsetzen.

Vor dem Hintergrund bitte ich um Beantwortung folgender Fragen bezogen auf die Sporthalle der Grundschule Kirchhatten (auf Basis der erfolgten Energieberatung sollten die Daten verfügbar / abrufbar sein):

  1. Wann wird die Hybrid-Heizung der Sporthalle in Betrieb gehen?
    Antwort: Die Maßnahme begann am 08.04.2025; die Fertigstellung und damit die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich Ende der 1.8. Kalenderwoche (Anmerkung: letzte Aprilwoche)
  1. Wie hoch war der Energieverbrauch in den Jahren 2022,2023,2024 (bitte tabellarisch getrennt für Gas und Strom aufführen).
    Antwort: Für die Sporthalle existiert kein eigener Stromzähler, so dass die nachfolgenden Werte den kombinierten Verbrauch Von Grundschule und Sporthalle abbilden:
    Jahr Strom (kWh)          Gas (kWh)
    2022            686                    133.796
    2023            32.296                    126.890
    2024            36.048                    124.467      
  2. Wie hoch waren die Kosten des Energieverbrauchs in den Jahren 2022,2023, 2024 (bitte tabellarisch getrennt für Gas und Strom aufführen).
    Antwort: Auch hier bezieht sich die Kostenaufstellung auf Grundschule und Sporthalle zusammen:
    Jahr Stromkosten (EUR)         Gaskosten (EUR)
    2022                        040                              7.543
    2023                      14.752                           13.742
    2024                      20.407                           14.188
  3. Wie hoch beziffert die Energieberatung den Verbrauch für Strom und Gas nach Inbetriebnahme der kommenden Hybridheizung (bitte getrennt für Gas und Strom aufführen).
    Antwort: Da an der Gebäudehülle nichts verändert wird, ist der Wärmebedarf grundsätzlich gleichbleibend. Durch effizientere Pumpen- und Regeltechnik wird jedoch eine Einsparung yon ca. 10 – 15 % erwartet. Exakte Zahlen sind wegen der tatsächlichen Nutzung nicht kurzfristig prognostizierbar.
  1. Wie werden sich die Energiekosten nach Installation der neuen Heizung in den kommenden drei Jahren voraussichtlich entwickeln (auf Basis derzeitiger Energiepreise)?
    Antwort: Für 2025 liegen die gesicherten Preise bei ca. 28;5 Cent/kWh Strom und.9,45 Cent/kWh Gas. Eine Aussage über die Entwicklung ab 2026 ist noch nicht möglich. 
  2. Welche Mindestleistung (KWp) sollte eine Photovoltaikanlage haben, um den Heizungsbetrieb wirtschaftlich zu unterstützen?
    Antwort: Theoretisch hilft jede erzeugte Kilowattstunde. Kleinste Lösung: ca. 0,8 kWp („Balkonkraftwerk“). Die wirtschaftlich optimale Größe hängt von Nutzung und Statik der Halle ab. Eine allgemeingültige Mindestleistung kann nicht pauschal benannt werden.
  3. Wie hoch wäre der Autarkiegrad der Hybridheizung (Anteil Wärmepumpe!) bei Installation einer PV-Anlage mit o.g. Mindestleistung?
    Antwort: Abhängig von Witterung, Tageszeit und Nutzung; zu sonnigen Zeiten wäre eine Abdeckung von 50 – 80 % denkbar. Liegt der Verbrauch außerhalb der Sonnenstunden, kann die PV-Anlage jedoch kaum beitragen.
  4. Wie hoch wäre die Einsparung (Stromkosten) bei Betrieb der neuen Heizung in Verbindung mit der PV Anlage?
    Antwort: Eine konkrete Berechnung liegt nicht vor, da die Dimensionierung einer möglichen Anlage noch nicht bekannt ist. 
  5. Wann hätte sich die PV Anlage amortisiert?
    Antwort: Eine konkrete Berechnung liegt nicht vor, da die Dimensionierung einer möglichen Anlage noch nicht bekannt ist.
  6. Wieviel CO2 würde durch den Betrieb mit einer PV Anlage vermieden?
    Antwort: Eine konkrete Berechnung liegt nicht vor, da die Dimensionierung einer möglichen Anlage noch nicht bekannt ist.
  7. Haben Sie die Möglichkeit eines Nahwärmenetzes für die neue Grundschule, die Sporthalle, die Kita Einemannsweg und ggf. Neubauten auf dem Gelände der jetzigen Grundschule Kirchhatten prüfen lassen?
    Antwort: Eine Prüfung fand bislang nicht statt.

Für Ihre Antworten danken wir Ihnen im Voraus

Walter Schleef

Fraktionsvorsitzender